Anette Kramme zu Besuch in Gräfenberg

Im Scheunenviertel Gräfenberg

Unsere MdB Anette Kramme war zu Besuch in Gräfenberg und Igensdorf. Auf dem Programm standen der Steinbruch, unser Scheunenviertel und die Zukunft unserer heimischen Obstbauern.

Steinbruchverfüllung

Als erstes stand die Steinbruchverfüllung auf dem Programm. Nach wie vor schweigen Umweltministerium und Landratsamt. Die Stadtratsmehrheit von CSU, FW und Bürgermeister möchte ebenfalls nichts dazu beitragen, dass man endlich aufklärt wieso der Steinbruch vor Jahren ganz anders eingeschätzt wurde. Anette würde es befürworten, dass Gräfenberg an einem Modelversuch für die Verfüllung von Bodenaushub mit Zuordnungswerten Z 1.1 / Z 1.2 teilnimmt. Das wäre ja auch im Interesse der Betreiber, die dem damaligen Stadtrat gegenüber erklärt haben es ginge vor allem um die Verfüllung von lokalem Bodenaushub. Anette hat uns und die IG auch nochmals zu Dialog mit Betreiber und dem Umweltminister angeregt, wir sind gespannt ob wir endlich erfahren wieso die Ämter ihre Meinung über den Standort geändert haben. Denn der Meinungsumschwung bzgl. des Grundwasserschutzes wird in den Unterlagen bekanntlich nicht ausgeführt.

Scheunenviertel

Hans-Jürgen Reck von den Altstadtfreunden hat Anette die Problematik des Scheunenviertels erläutert. Der Stadt gehören dort bekanntlich inzwischen drei Scheunen. Außerdem gibt es Interessenten die Scheunen in Wohngebäude umbauen wollen. Das Scheunenviertel ist nicht erschlossen und andere Scheunenbesitzer wollen ihre Scheunen weiter als Scheunen nutzen. Daher kann man ihnen die Kosten der Erschließung eigentlich nicht zumuten. Also müsste die Stadt zahlen. Eine ziemlich verzwickte Situation für die Anette vllt. eine Lösung hat, denn so ein Scheunenviertel ist ein echter und seltener Schatz. Der könnte durchaus nationale Bedeutung haben und dann in den Genuss entsprechender Förderungen gelangen. Wir hoffen, dass sich da etwas machen lässt.

Obstanbau

Dann ging es weiter nach Igensdorf. Hauptsächlich ging es um Obstbau, aber kurzes Intermezzo bezüglich des Weißenoher & Igensdorfer Kommunalunternehmens gab es auch. Warum? Weil das gemeinsame KUG nun nicht mehr von der Umsatzsteuer befreit ist. Damit wird das gemeinsame Kommunalunternehmen zum Problem für beide Kommunen.

Doch zurück zu den Obstbauern. Sowohl in der Obstmarkthalle, als auch draußen über den Dächern Mitteldorfs kam vor allem eines zur Sprache: Der Klimawandel und die Konkurrenz, die den heimischen Anbauern das Leben schwer macht. Vor allem aus der Türkei kommen Kirschen inzwischen viel billiger, auch zur Haupterntezeit im Juli, sodass der Absatz über Supermärkte wegbricht. Unsere heimischen Bauern weichen auf Nischenprodukte (Allergikeräpfel, Beeren etc.) aus. Dabei ist es – nicht nur wegen des Transportweges – widersinnig Kirschen aus der Türkei einzuführen, wenn diese unmittelbar vor der Tür wachsen. Während unsere heimischen Bauern sich an strenge Standards für Insektenschutz halten müssen und ihre Erntehelfer auch fair entlohnen. In der Türkei dagegen ernten häufig Kinder aus Syrien zu miserablen Bedingungen und lausigen Löhnen.

Zusätzlich zum Konkurrenzdruck machen dem Obstbau Trockenheit, Hitzewellen und Stürme zu schaffen. Davon zeugen eindrucksvoll die Hagelnetze die über den Plantagen hängen. Gegen die Trockenheit Brunnen zu bohren und dann im Sommer zu bewässern ist auch keine Lösung. Die Pegel der Trinkwasserbrunnen unserer Nachbargemeinde sind massiv gesunken. Der Landwirtschaft würde nur bleiben winterliche Niederschläge in Speicherbecken zu sammeln, aber das wird teuer.

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