Diese Ratssitzung stand fast gänzlich im Zeichen der Gräfenberger Altstadt. So wurden das Fußgängerleitsystem und die Neumöblierung des Marktplatzes vorgestellt. Ebenso die Gestaltungsfibel, beschlossen werden soll diese aber erst im April, um den Fraktionen ausreichend Zeit für Feedback zu geben.
Innenentwicklungskonzept
Mittels des, im Zuge der Coronakrise eingerichteten, Sondervermögens und Förderprogramms Innenstädte beleben wird (auf Vorschlag von Heiko Kracker) eine Maßnahme aus dem ISEK umgesetzt. Bis zum 31. Dezember 2022 muss die Maßnahme erledigt sein. Kostenpunkt 140.000 €, die unter anderem für Sitzgelegenheiten, Mülleimer und zur Ordnung des Verkehrs mittels Pollern und Ketten genutzt werden.
Außerdem wurde das neue Beschilderungskonzept vorgestellt. Dieses richtet sich vor allem an Besucher der Stadt und soll auf touristisches und Sehenswürdigkeiten hinweisen. Es sollen Einzelwegweiser und Objektinformationstafeln aufgestellt werden. Die Wege zu herausragenden Zielen (Rathaus, Verwaltung, Freibad) werden mit eigenen Hinweisschildern angezeigt. Weitere Objekte werden auf den Tafeln in den Stadtplan eingetragen. Kostenpunkt etwa 60.000 €. Heiko Kracker wies darauf hin, dass das Design möglichst den bestehenden Schildern angepasst werden solle und bat um QR-Codes zur Anknüpfung an Zusatzinformationen im Netz.
Beide Maßnahmen sollen möglichst im März abschließend auf den Weg gebracht werden. Damit die Maßnahme rechtzeitig fertiggestellt ist. Ebenso wurde die Verlängerung der städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen um 15 Jahre beschlossen, als Begründung dient das ISEK.
Gestaltungsfibel und Altstadtsatzung
Die Gestaltungsfibel wurde ebenso wie die Altstadtsatzung kurz vorgestellt. Die erarbeitete Fibel führt neben der Ortsgeschichte auch Informationen zur ortsüblichen Bauweise auf und enthält, so ein erster Einblick, viele der mustergültigen Sanierungen der Altstadtfreunde als Beispiel für gute Sanierungen. Neben Gebäuden können auch Grün- und Freiflächen gefördert werden. Die vorgeschlagene Altstadtsatzung wurde im Vergleich zur vorigen Variante lediglich in Details angepasst, so wären nun – wenn auch sehr eingeschränkt – auch Kunststofffenster zugelassen. Weil es jedoch technische Probleme mit den Sitzungsunterlagen gab konnten einige Stadträte die geänderte Altstadtsatzung nicht öffnen. Die Fraktionen und die Altstadtfreunde haben jetzt bis zur Aprilsitzung Zeit, Rückmeldung zu den geänderten Dokumenten zu geben.
Anfragen, Wünsche und Sonstiges
Alfred Lanzendörfer wollte wissen, ob Volksfeste inzwischen wieder zulässig sind. Konkrete Informationen, ob das Thuisbrunner Frühlingsfest stattfinden könne, bekomme man nirgends. Kunzmann konnte keine konkrete Antwort liefern, am 19. März würden die meisten Maßnahmen fallen. Er erhalte seine Informationen auch vorwiegend aus Rundschreiben des Gemeindetages. Zumindest der Gräfenberger Palmmarkt werde wieder normal stattfinden. Er versprach, Kontakt mit dem Landratsamt herzustellen.
Die Stadt hatte vor einiger Zeit ein Schreiben des Landkreises erhalten, bei dem der Landkreis nochmal daran erinnert, dass im Frühjahr 2023 mit dem Bau der Mensa begonnen werden soll. Eine seit langem bekannte Planung des Landratsamtes. Das alte Hallenbad muss bis dahin also abgerissen sein. Heiko Kracker erinnerte daran, dass sich die Stadt um einen Abbruchunternehmer bemühen sollte, um das Hallenbad rechtzeitig abzureißen. Optimalerweise in den Sommerferien. Das Schreiben des Landratsamtes sei eindeutig. Das lange hin und her bzgl. der Förderung habe das Projekt verzögert und Abbruchunternehmer bei der derzeitigen Auftragslage der Baubranche schwer zu bekommen. Kunzmann antwortete, dass das Hallenbad bis Oktober 2023 fertiggestellt sein solle (das war die Zusage der Firma) und man einen nahtlosen Übergang wolle. Auch dem Betreiber AquaWorks möchte man Planungssicherheit gewähren. Einen verbindlichen Zeitplan habe man vom Landratsamt – so Kunzmann – nicht erhalten und man wolle noch Gespräche führen, um den Abriss noch einmal hinauszuschieben, damit ein nahtloser Übergang möglich sei. Da der Abriss sich länger als 6 Wochen ziehen wird und das Material vor Ort gebrochen wird, werde der Schulbetrieb wohl so oder so durch Lärm gestört. Werner Wolf ergänzte an dieser Stelle, dass sich der Landrat einen Abriss im Frühjahr 2023 als Kompromiss vorstellen. Lars Laufer pflichtete Heiko Kracker dagegen bei, es spreche nichts dagegen, den Abriss frühzeitig auszuschreiben.
Abschließend fragte Roland Hofmann nach dem Stand beim Solarpark von Südwerk. Kunzmann antwortete, dass der Planungsstand auf der Homepage. Er sei dafür, dass man die Bürger „mitnehme“ und nach weiteren Coronalockerungen solle es eine Veranstaltung dazu geben.