Bäume am Marktplatz

Es gibt valide Argumente Bäume zu fällen. Es gibt aber auch Argumente, die eher dünn sind.
Argument eins: Die Sichtbehinderung, ist sehr subjektiv. Nicht wenigen Bürgern gefällt das Ensemble so wie es ist. Mit einer typischen (weitwinkligen) Handykamera kann man das Rathaus problemlos in Gänze fotographieren.
Argument zwei: Die sind zu groß. Kann man so sehen. Mit regelmäßigen Schnitten wäre dem einigermaßen beizukommen. Leider wurde das lange verpasst. Aber die Größe der Bäume ist nun kein derart gravierendes Argument. So lange sie deswegen niemanden behindern oder schädigen, tut die Größe nichts zur Sache (sonst könnte man auch die Linde an der VG fällen, die ist größer).
Argument drei: Für den Standort sind das die falschen Bäume. Schwierig zu sagen. Bergahorne brauchen zwar viel Wasser, sind aber ansonsten sehr robust. Da der Marktplatz durch das Pflaster auch nicht versiegelt ist, dürfte sich das Problem mangelnden Wassers in Grenzen halten. In Trockenphasen kann der Bauhof die Bäume wässern. Dann bleiben sie gesund.
Argument vier: Dass Wurzeln in den Kanal wachsen ist tatsächlich ein Problem. Ob und wie gravierend das ist ließe sich einfach feststellen. Stand 2020 standen Kanalbefahrungen per Video an. Sofern diese schon stattgefunden haben, wären die Ergebnisse dieser Kanalbefahrung eine gute Entscheidungsgrundlage. Wenn wir die Bilder sehen, können wir ja entscheiden welche Bäume ggf. ausgetauscht werden. Dass der Vorschlag (nur die Bäume zu entfernen die tatsächlich in den Kanal wachsen) im Stadtrat keine Mehrheit fand, ist aber ausgesprochen bedauerlich.
Argument fünf: Der Baum vor dem Rathaus ist krank. Auch das ließe sich einfach lösen. Ein Baumkataster und eine Beurteilung der Bäume hat der Stadtrat beschlossen. Die Bäume am Marktplatz werden ebenfalls beurteilt. Das wäre auch eine gute Entscheidungs-Grundlage.
Gott sei Dank ist die endgültige Variante noch nicht beschlossen. Bestehende Bäume kosten uns im übrigen keinen Cent. In Zeiten in denen für Großprojekte Geld gebraucht wird, kann man das Baumthema sicher aufschieben. Ahorne sind durch die Rußrindenkrankheit bedroht. Erfreuen wir uns an ihnen, solange wir sie haben.
Dass das Fällen von Bäumen derart eilt ist komisch. Gerade während bei Nahwärmenetz und Hallenbad der Baum brennt. Das hat Dr. Kathrin Meinhardt richtig erkannt.
PS: Das Kanalthema ist ein wenig komplizierter. Ob Bäume den Kanal gefährden, hängt auch auch von Standort und Sicherungsmaßnahmen ab. Im Worst Case haben wir dieses Problem auch mit Ersatzpflanzungen. Siehe dazu:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert