Anlässlich der jüngsten Ereignisse und dem allgemeinen Erstarken des rechtsextremen Randes, veranstaltete das Bürgerforum heute wieder eine kleine Demonstration für Demokratie und Zivilgesellschaft in Gräfenberg.
Auch die SPD war mit zwei Rednern vertreten. Unser Altbürgermeister Hans-Jürgen Nekolla erinnerte daran, dass Populismus eben keinen Fortschritt und Wohlstand bringt. Schön illustriert an den Folgen des Brexit, den inzwischen 9 von 10 Briten ablehnen. Dessen wirtschaftliche Folgen sind ein mahnendes Beispiel dafür, warum wir uns nicht den einfachen Antworten der Populisten hingeben dürfen. Statt Pessimismus brauchen wir Optimismus und eine Politik, die auf Fakten basiert.



Unsere MdB Anette Kramme schilderte ihre Eindrücke aus ihrem Besuch in Polen vor zwei Wochen. Im zweiten Weltkrieg räumten deutsche Panzer die Stadt regelrecht weg. Auch für die Bevölkerung schuf man unmenschliche Bedingungen, zum Beispiel bei den Tagesrationen: 600 Kalorien für Polen, 180 für Juden. Eine erschreckende Erinnerung daran, wohin Hass und Ausgrenzung führen.
Deshalb müsse man aufpassen, denn der Ton in unserer Gesellschaft wird rauer. Ein Stadtrat in Bayern wurde im Landtagswahlkamp zusammengeschlagen. Der Tochter eines jüdischen Mannes wurde gesagt, sie gehöre „in den Brennofen“. Doch Demokratie lebt nicht von oben, sondern durch uns alle – die Zivilgesellschaft macht den Unterschied – gerade wenn es darum geht solche Entwicklungen zu bekämpfen.
Unter den weiteren Rednern waren auch unser evangelische Dekan Redlingshöfer und unser katholischer Pfarrer Hornung. Sie rufen dazu auf, Parteien zu wählen, die Nächstenliebe, Gemeinschaft und Menschenwürde hochhalten. Gerade in diesen Zeiten sollten wir das Verbindende in den Blick nehmen, nicht das Trennende, so die Botschaft.
Die Zivilgesellschaft in Gräfenberg hat heute wieder ein Zeichen für die politische Mitte und gegen den Rechtspopulismus gesetzt. Lasst uns gemeinsam für eine offene, menschliche und demokratische Gesellschaft einstehen, in Gräfenberg und Deutschland!