In einer gut besetzten Frankoniahalle fand am Montag die Bürgerversammlung für die Stadt Gräfenberg statt. Bürgermeister Kunzmann hielt zu Anfang einen circa einstündigen Vortrag, der neben den üblichen statistischen Zahlen und Fakten, Informationen zu Projekten und Geschehen, auch zahlreiche Fotos seiner selbst in prominenter Position enthielt. Wiederholt beklagte er die beschlossene Freibadvariante. Groß hervorgehoben wurden ebenso die Ehrungen von Hans Derbfuß (kommunale Dankurkunde, Vorschlagsrecht hat die Gemeinde Gräfenberg) und Werner Wolf (Bundesverdienstkreuz, Vorschlagrecht hat die bayerische Staatsregierung): „Gräfenberg dürfte sich [über die Auszeichnungen] glücklich schätzen“, so Gräfenbergs Bürgermeister.
Dann durften Gräfenbergs Bürger reden, erfreulicherweise haben diese von ihrem Antragsrecht Gebrauch gemacht. Leider war die Verwaltung hier nicht vorbereitet, auf Nachfrage musste ersteinmal geklärt werden, ob die Bürger überhaupt antragsberechtigt sind. Dies wurde dann bejaht. Eine Liste wer von den Anwesenden überhaupt in Gräfenberg wohnt und damit stimmberechtigt ist, lag ebenso nicht vor. Angesprochen wurde unter anderem, dass im August die gesamte Gastronomie geschlossen war, und es im Interesse des Tourismus wäre, dass nicht alles gleichzeitig geschlossen wäre. Gräfenbergs Bürgermeister schob dies auf den Fachkräftemangel. Auch waren die Steinbrüche ein großes Thema, sowie die zunehmenden Leerstände im Stadtzentrum.
Anträge gestellt wurden unter anderem bezüglich:
- der Steinbrüche und der drohenden Erweiterung des Steinbruches Endress.
- der Vekehrssituation in der Guttenburger Straße und Bahnhofsstraße.
- die Problematik mit einer Gruppe oft freilaufender und beißfreudiger Dackel.
- Der Stadtrat möge sich eine Strategie bezüglich der Leerstände am Marktplatz überlegen.
Diese wurden zumeist einstimmig und unter Applaus verabschiedet.
Bedauerlicherweise steht den Außenorten auf den „Bürgerinformationsveranstaltungen“ kein von der bayerischen Gemeindeordnung garantiertes Antragsrecht zu. Immerhin werden diese aber die gleiche Präsentation zu sehen bekommen und Fragen stellen dürfen. Gräfenberg zumindest kann stolz auf das neuerwachte Selbstbewusstsein seiner Bevölkerung sein, die ihre Anliegen an den Stadtrat weitergibt. Vielen Dank auch an Herrn Kohlmann, der die Sachverhalte so geduldig erklärt hat.