Die Gräfenberger Ortsverbände der Grünen und der SPD wundern sich über Bürgermeister Ralf Kunzmann. Dieser wurde in den Nordbayerischen Nachrichten vom 16.07.2022 gleich mit mehreren Falschbehauptungen zitiert.
Zum ersten behauptet Kunzmann, es sei in der Junisitzung des Stadtrates nur am Rande um die Bäume am Marktplatz gegangen. Die Bäume und die Marktplatzumgestaltung waren ein Tagesordnungspunkt, der einen Großteil der Sitzung ausmachte. Über die lebhafte Debatte dazu wurde in der Zeitung ausführlich berichtet. Zu Beginn dieses Tagesordnungspunktes kam die Nachfrage, warum es denn keine Bürgerbeteiligung gegeben hätte. Kunzmann begründete dies mit der Dringlichkeit und den bald ablaufenden Fördermitteln.
Zum zweiten behauptet Kunzmann, bereits in der Sitzung gesagt zu haben, die Fällung der Bäume sei nicht förderfähig. Im Gegenteil: Kunzmann hatte wegen der Fördermittel auf eine schnelle Entscheidung gedrängt. Kunzmanns Parteikollege Werner Wolf hatte angemahnt, wenn man die Baumfällung und Ersatzpflanzung sogar gefördert bekomme, dann solle man diese Gelegenheit doch nutzen. Laut Wolf seien diese Bäume schon immer die falschen für den Standort gewesen.
Zum dritten behauptet Kunzmann, die Bäume auch lieber erhalten zu wollen. Das passt ebenfalls nicht zum Sitzungsverlauf im Juni. Er hatte regelrecht darauf gedrängt, diese zu fällen. Kunzmann hatte behauptet, die Altstadtfreunde wünschten die Fällung der Bäume. Diese würden die Sicht auf das Rathaus verstellen. Außerdem seien die Bäume zu groß und verdeckten auch den Brunnen.
Ausschlaggebend für die Entscheidung, die Bäume zu fällen, war unter anderem, dass Hans Derbfuß in der Stadtratssitzung erzählte, er habe gesehen, wie der Bauhof am Marktplatz aufgegraben und Baumwurzeln eingekürzt habe. Der Gedanke, zunächst die – ohnehin fälligen – Kanalbefahrungen durchzuführen, kam Kunzmann erst im Nachgang. Warum? Weil sowohl SPD als auch Grüne darauf hingewiesen hatten.
Dass der Bürgermeister nun – nachdem Gegenwind aufgekommen ist – versucht, die Sache völlig anders darzustellen, ist aus Sicht von SPD und Grünen ein billiger Versuch, die Bevölkerung zu täuschen.