Annency oder Vicenza – Hauptsache Pringy

Feuerwehrhaus Kasberg

Bei den Bekanntgaben wurde vermeldet: Die Förderfrist für die Mittel der Städtebauförderung zur Sanierung des Scheunenviertels wurde um ein Jahr verlängert. Voraussetzung für die Auszahlung ist, dass die Stadt bis Ende 2023 ein Nutzungskonzept vorlegt. Für das Gebiet Hohenschwärz-Süd wurde die Bauleitplanung vergeben. Die Brücke über die Kalkach ist inzwischen wiedererrichtet. Mit Geld des Wirtschaftsbandes A9 wurde der Trimm-Dich-Pfad im Buchwald neugestaltet. Am Marktplatz wurden die Ahorne zurückgeschnitten, außerdem wurden Fenster und Türen des Rathauses (auf Anregung Antje Rammensees) neu gestrichen. Die Firma Krämer erhält den Winterdienst in Gräfenberg-West.

Bericht Städtepartnerschaft Pringy

Vor einigen Jahren wurde Gräfenbergs franzöische Partnergemeinde Pringy nach Annency eingemeindet. Die Städtepartnerschaft besteht natürlich weiterhin. Dass die Stadt Annency durch die eingemeindeten Orte nun über 18 Städtepartnerschaften verfügt, nahm diese aber zum Anlass Anfang August eine Konferenz der Partnerstädte samt Besuch des Seefestes in Annency abzuhalten. Eingeladen waren die Vorsitzenden der Freundeskreise und Lokalpolitiker. Der Vorsitzende Hans-Peter Reck berichtete dem Stadtrat, da unter anderem Bürgermeister Kunzmann (wegen der parallel stattfindenden Gräfenberger Kirchweih) nicht bei der Fahrt dabei war.

Gräfenberger Delegation vor der Burg Annency
Teilnehmer aus Gräfenberg und Pringy vor der Burg Annency

Reck berichtete unter anderem davon, wie intensiv sich die Stadt Annency um die Partnerschaften bemüht. Ein eigenes Amt für die Städtepartnerschaften, binationale Sommerfreizeiten und erwähnte Konferenz, für die eigens Simultanübersetzer organisiert wurden. Wichtigster Tenor: Für die Partnerschaften müssen gerade Jüngere begeistert und gewonnen werden. Neue Kontakte der Partnerstädte untereinander entstanden auch: Nächstes Jahr wird eine Delegation aus Gräfenberg und Pringy Vicenza in Norditalien (Partnerstadt Annencys) besuchen. Natürlich gab es nach langer Coronapause auch eine Pringyfahrt. Unter anderem mit Besuch des Mont Blanc. Außerdem besuchten im August zwei Brüder aus Pringy mit einem Van Gräfenberg. Der Freundeskreis Pringy hatte ein umfangreiches Programm inklusive Eintragung ins goldene Buch organisiert.

Dorferneuerung Kasberg

Bei der Dorferneuerung in Kasberg wurde ein Vorentwurf für den Ortskern vorgestellt. Dieser sieht vor, dass der Asphalt schmäler wird und neben der Fahrbahn ein gepflasterter Bereich angelegt wird. Vor der Einfahrt auf den zentralen Dorfplatz sorgen Fahrbahnverengungen (mit Baumpflanzungen) für eine Reduktion der Geschwindigkeit. Das Feuerwehrgemeinschaftshaus soll umgestaltet werden und einen Anbau auf der Rückseite erhalten. Dieser soll aus einem Saal mit Küche, Foyer und einer Behindertentoilette bestehen. Ein Teil des Platzes soll gepflastert und verkehrsberuhigt werden.

Lars Laufer fragte (unter Zustimmung auch von anderer Seite) danach, wieso man nicht den ganzen Platz zum verkehrsberuhigten Bereich machen könne. Der Planer begründete dies mit Lärmbelästigung durch Pflaster und den Kosten einer vollständigen Pflasterung. Matthias Striebich regte an, die Pflasterung doch teilweise als Rasenfugenpflaster anzulegen, um weniger Fläche zu versiegeln. Die Kosten des Projektes liegen bei einer erwartbaren Förderung von ca. 60 % bei (je nach Ausführung) etwa 1 Mio. €. Bürgermeister Kunzmann war daher der Meinung, das Projekt müsse man schrittweise angehen und schauen, wo man einsparen könne. Ende Oktober wird ein Ortstermin in Kasberg stattfinden.

Fortschreibung Regionalplan Oberfranken – Windkraft

Im September erhielten die Gemeinden im Planungsverband Oberfranken-West ein Schreiben. Im Zuge des „Wind-an-Land-Gesetzes“ der Bundesregierung benötigt Oberfranken weitere Vorranggebiete für Windkraft. Derzeit seien 0,7 % der Fläche Vorranggebiet, benötigt würden 1,8 % bis 2032. Im November tritt der Planungsverband Oberfranken-West zusammen und definiert die Kriterien. Nach diesen Kriterien entscheidet dann der Planungsverband, wo Vorrangflächen ausgewiesen werden. Kommunen können jedoch bis Ende des Jahres selbst Vorschläge einreichen und damit die Planung steuern. Vor der Sitzung wurde von den Fraktionen SPD und Bündnis 90 / Die Grünen ein Antrag eingereicht. Ziel: Gräfenberg möge einer Überplanung zuvorkommen, selbst Vorschläge einreichen. Diese sollten dann, zusammen mit einer Genossenschaft, in einen Bürgerwindpark überführt werden.

Solarpark Walkersbrunn I mit Kasberger Windrad
Der Solarpark Walkersbrunn I mit dem Kasberger Windrad im Hintergrund.

Nachdem Bürgermeister Kunzmann die Vorgeschichte mit dem Planungsverband erläutert hatte, war die Debatte eröffnet. Matthias Striebich und Martin Leipert betonten als Antragssteller die geänderten Rahmenbedingungen und die neue Situation durch die Energiekrise. Unter könnten Abstände zu geologischen Messstationen inzwischen geringer gehalten werden (zw. 1 und 3 km) und die technisch veralteten Funkfeuer würden zunehmend durch modernere Technik ersetzt (auch hier beträgt der einzuhaltende Abstand nur noch 7 km). Damit entfielen die Haupthinderungsgründe für Windkraft im Gräfenberger Gemeindegebiet. Außerdem können durch die Beteiligung an Erträgen erhebliche Summen in die Gemeindekasse fließen. Eher zögerlich gestimmt war Bürgermeister Kunzmann, der davon sprach, Schritt für Schritt gehen zu wollen, die „die Bürger beteiligen zu wollen“ und sich wegen der Abstände beim Planungsverband zu erkundigen. Heiko Kracker und Christoph Kasch widersprachen, schließlich müssten im Dezember nur Vorschläge an den Planungsverband eingereicht werden. Der entscheide dann. Martin Leipert ergänzte, die Bürger einzubinden sei durchaus möglich, beispielsweise mit einer Infoveranstaltung. Der Beschluss fiel dann auch auf darauf, eine derartige Veranstaltung abzuhalten und im Dezember Vorschläge zu beschließen.

Anfragen

Dieses Jahr haben bislang keine Bürgerversammlungen stattgefunden. Daher fragte Konrad Hofmann, wann es denn so weit sei. Bürgermeister Kunzmann kündigte eine Bürgerversammlung (wann?) für das ganze Gemeindegebiet an, dann hätten alle denselben Stand. Konrad Hofmann widersprach, die Themen in den einzelnen Ortsteilen seien doch andere. Außerdem fragte er nach dem Glasfaserausbau in den Ortsteilen. Durch den eigenwirtschaftlichen Ausbau in Hiltpoltstein, so die Aussage von Bürgermeister Kunzmann, stehe die Partnerschaft und damit der Ausbau auf der Kippe. Matthias Striebich intervenierte, auch Hiltpoltstein habe Ortsteile die Glasfaser benötigten. Christiane Scheumann berichtete vom Fall einer Bürgerin, die nachträglich an das Nahwärmenetz anschließen wolle. Sie hätte im Februar Interesse angemeldet und länger nichts mehr von der Stadt gehört. Bürgermeister Kunzmann erklärte: „ich rufe jeden Bürger zurück und beantworte jede Mail“. Er bat Christiane Scheumann ihm zu sagen, wann die Bürgerin angefragt hatte und auf welchem Wege, dann werde er der Sache nachgehen.

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